„Neues aus der Wetterküche und Wetterkapriolen in unserer Region“ lautete das Thema von Dipl. -Meterologe Friedrich Föst. Er war Gast der Heimatfreunde Kleinendorf auf dem Gelände am Schlumps Backs, die zu einem Frühschoppen eingeladen hatten.
Zunächst begrüßte der Vorsitzende Thorsten Klein die zahlreichen Gäste bevor Friedrich Föst mit seinem informativen und launigen Vortrag begann. Selbst ein kurzes zwischenzeitliches Regenschauer passte perfekt zu den Ausführungen des Metrologen, der gleich zu Beginn von seiner Vorliebe für Schauerwetter und Wolkenbildungen berichtete.
„Der Kreis Minden-Lübbecke liegt in einer sehr wetteraktiven Klimazone. Auch bei uns ist der Klimawandel bereits zu spüren. An der vom Deutschen Wetterdienst betriebenen Station in Rahden-Kleinendorf hat sich die durchschnittliche Anzahl an Sommertagen (Tage mit einer Temperatur von 25°C und mehr) in den letzten 30 Jahren von 25 auf 42 erhöht, die Anzahl der heißen Tage (Tage mit einer Temperatur von 30°C und mehr) hat sich sogar mehr als verdoppelt. Auch längere Trockenperioden haben im Mühlenkreis zugenommen bei gleichzeitiger Zunahme der Wahrscheinlichkeit für Starkregen. Regenschauer und Gewitter treten oft nur lokal auf und können durch die heimischen Gebirgszüge wie Teutoburger Wald und Wiehengebirge beeinflusst werden. So kann man anhand von Niederschlagsdaten Steigungsregen an unseren Gebirgszügen nachweisen, während nördlich des Mittellandkanals und hier vor allem auch im Raum Rahden die Niederschlagsmengen auf der vom Wind abgewandten Seite der Gebirgszüge abnehmen. Die häufigen Südwestwinde sorgen gerade im Herbst und Frühling für Föhneffekte entlang des Wiehengebirges, die bis in den Raum Rahden spürbar sind. Dabei hält das Wiehengebirge feuchte Nebelluft auf. Beim Überströmen des Gebirgskammes trocknet die Luft auf der Nordseite des Wiehengebirges aus, so dass es hier sonnig und warm wird. Während das Wiehengebirge einen nicht unerheblichen Einfluss auf unser Wetter ausübt, lässt sich ein signifikanter Einfluss von Mittellandkanal und Weser nicht nachweisen,“ so der Referent während seines Vortrages. Mit anschaulichen Beispielen verstand es Föst, Wetterphänomene eindrucksvoll und verständlich, gleichzeitig aber auch humorvoll zu erklären. Sei es anhand einer überlaufenden Badewanne oder ein Rasen mit hoher Geschwindigkeit durch eine verengte Autobahnbaustelle. Mit reichlich Beifall wurde Föst am Ende seines Vortrags verabschiedet.
Anschließend begeisterte die heimische Band „Springfield“. Die Bandmitglieder Sabine Wüppenhorst, Heiko Lesch, Heinz Niermann, Ralf Heger und Markus Heselmeier spielen Musik aus eigener Feder. Texte und Komposition werden selbst erstellt. Wöchentlich treffen sich die Musiker, um zusammen ihre Stücke zu kreieren und einzuüben. Ihr Auftritt kam bei den Besuchern außerordentlich gut an. Erst nach Zugaben konnten sie die Bühne verlassen.